Brunnenmännle am Auerberg

An den Gehängen des Auerberges gegen Buchen zu ist ein Brunnen und eine Quelle, von der die Buchener ihr Brunnenwasser beziehen. Hier hat sich früher des Nachts oft ein kleines Männle sehen lassen, das zuweilen ganz feurig war, für gewöhnlich aber aus einer feurigen Pfeife rauchte und auf einem Deichel der Brunnenleitung saß. Man hörte es oft juchzen und schreien. Einstwals war ein Bursche von Salchenried in Buchen im Heimgarten, und da kamen sie auch auf das Männle zu sprechen, wobei der Bursche spöttelte und lachte und erklärte, er fürchte sich nicht; das Männle soll nur kommen, er wolle sogar seine feurige Pfeife anzünden. Als er aber beim Heimweg an dem Brunnen vorbei kam, saß richtig das Männle auf dem Deichel und rauchte und rief ihm dann zu, er solle jetzt nur herkommen und bei ihm anzünden. Da überlief den Burschen ein großer Schauder und er lief davon, so schnell er konnte, spöttelte aber hinfür nicht mehr über das Männle.

Reiser

Das Brunnenmännle ist offenbar ein Ortsgeist, der das Quellgebiet behütet. Eine Quelle stellt einen Übergang zwischen Erde und Wasser da. Quellen werden deswegen oft als Zugang zu einer Anderswelt gesehen