Wildes Fräulein

Wildes Fräulein zu Forchach

Zu einem Bauern in Forchach im Lechtal kam, wenn man im Sommer recht viel zu tun hatte, alle Tage ein Fräulein und half mit. Man war mit ihrer Arbeit außerordentlich zufrieden. Da hörte nun einmal der Bauer eine Stimme vom Schrofen herabrufen; "Sag zu Tschudre Mudre, Herischka sei g'storben!" Wie er nun das daheim in Gegenwart des Fräuleins erzählte, fing dieses an zu jammern und zu weinen und lief sogleich davon. Seitdem kam es nicht mehr.

Reiser

In Tirol gibt es an vielen Orten ähnliche Sagen. Oft stehen die Sagen auch in Zusammenhang mit Riesinnen und Fanggen. (von Fanggen kommt die Redewendung: "so ein Wildfang!")  Vielfach muss die wilde Frau ihren Wohnort verlassen und zu ihresgleich zurückgehren, wenn jemand stirbt. Meist ist es dann die Aufgabe der wilden Frau den Platz der Verstorbenen einzunehmen.

Hildegard Simon Salige
Hildegard Simon Salige