Deutenhausen

Deutenhausen Schwangau
Deutenhausen

Deutenhausen ist erstmals im Jahr 1201 erwähnt. Es liegt in der Nähe einer römischen Verladestation. Dort wurden Waren von der Via Claudia für den Transport auf dem Lech umgeladen. Der Ort wurde bei der Aufstauung des Forggensees im Jahre 1954 überflutet. Alle 48 Einwohner wurden umgesiedelt.

Das versunkene Dorf

Das versunkene Dorf

Es heißt, südlich von Deutenhausen, zwischen dem Dornigen Bühl und dem Scherenberg sei einst ein stattliches Dorf gelegen. Durch den Tiroler Handel, die Floßfahrt auf dem Lech und die mächtigen Siberadern im Tegelberg war es steinreich geworden. Dadurch wurden die Leute stolz, hochmütig, geizig und übermütig. Und weil der Reichtum sozusagen von selber den Lech herabgeschwommen kam, hörten sie das Arbeiten auf und versuchten, ihr Leben nach dem Beispiel der reichen Welschländer einzurichten. Mit venezianischer Beleuchtungskunst wollte man in den Häusern schöneres und helleres Licht haben, als es die liebe Sonne spendet. Deswegen schloss man sie mit Tür- und Fensterladen aus und mauerte sogar die hohen Kirchenfenster zu. Dieser Frevel an Gottes hellem Tag schneint das Maß ihrer Sünden vollgemacht zu haben, denn eines Tages brauste der Lech mit vordem ungekannter Wucht durchs Tal und riß ein solches Loch in den Dornigen Bühl, dass das ganze schöne Dorf mitsamt der Kirche hineinfiel und an seiner Stelle nur eine steinige, unfruchtbare Ebene zurückblieb. Die armen Leute von Brunnen, Forggen und Deutenhausen haben heute noch viel Mühe, wenn sie hier etwas anbauen wollen.

Weitnauer

Die Sage nimmt Bezug auf den Handel und die Verbindung mit den "Welschländern". Dieser Handel hat eine uralte Tradition, denn in der Nähe wurde bei einer Ausgrabung eine Straßenstation an der Via Claudia Augusta, der Verbindungsstaße der Römer über die Alpen nach Rätien entdeckt.

Versunkene Dörfer sind oftmals ein Hinweis auf eine verlorengegangene Kultur. Vergleichbar ist eine Sage aus Kaisers im Lechtal über ein versunkenes Dorf im Almejurtal.

Sprechender Pudel

Auf der ständig vom Hochwasser gefährdeten Lechbrücke bei Deutenhausen wachte zu Nachtzeiten ebenfalls ein sprechender Pudel. Der sagte ein Verslein au in einer so altertümlichen Sprache, dass es niemand verstand. Der Forscher und Dichter Christoph von Schmid meinte, es sei vielleich ein alter Zauberspruch gewesen.

Weitnauer

Geisterhund bewachen oftmals Schätze. Hier könnte es sich um einen alten Brücken- oder Lechopferplatz gehandelt haben

Hochwasser und Markrücker



In Deutenhausen war einmal eine Hochzeitsgesellschaft gegen Abend sinnlos betrunken. Als mit dem Gebetläuten die Hauskrott erschien, stieß sie der Bräutigam mit dem Fuß fort, anstatt das Gebet für die armen Seelen zu beginnen. Zur Strafe dafür kam in der Nacht die Krott als Schwarzpudel, so groß wie ein Schumpen, drang in den Stall ein und biß fünf Jungrindern die Kehle durch. Der Altbauer merkte gleich, dass es die Hauskrott war, denn der gefährliche Eindringling bellte nicht, sondern muckt nur leise wie ein Krott. Der alte Mann hatte alle Mühe, sich vor dem reißenden Tier in Sicherheit zu bringen. Das ganze folgende Jahr hatte das junge Ehepaar nichts als Kummer und Sorgen. Keine Hauskrott ließ sich mehr sehen, obwohl der Mann sich alle Mühe gab, eine solche herbei zulocken. Er streute Anis, den die Kröten der Sage nach besonders lieben, er legte Würmer und Käfer in einem Löfel Honig bereit und stiftete, als gar nichts helfen wollte, einen Jahrtag für die Toten des Hauses. Als dieser das erstemal gehalten wurde, saß am Abend die Hauskrott wieder auf ihrem alten Platz.

Weitnauer

Der Hauskrott hat im Allgäu und im Außerfern eine besondere Bedeutung. Er trägt die Seelen der Verstorbenen aus dem Haus hinaus und trägt die Seelen der Kinder, die geboren werden sollen in das Haus hinein. Für den Hauskrott wurde deswegen ein freier Zugang zum Haus geschaffen. Die Beleidigung des Hauskrott durch den Bräutigam kommt deswegen einer Beleidigung der Ahnen des Hauses gleich. Erst als der Missetäter eine Seelenmesse für die Verstorbenen des Hauses stiftet, ist der Hauskrott wieder befriedet und bringt Glück in den Hof zurück.

Der Hauskrott

Hauskrott

In Deutenhausen war einmal eine Hochzeitsgesellschaft gegen Abend sinnlos betrunken. Als mit dem Gebetläuten die Hauskrott erschien, stieß sie der Bräutigam mit dem Fuß fort, anstatt das Gebet für die armen Seelen zu beginnen. Zur Strafe dafür kam in der Nacht die Krott als Schwarzpudel, so groß wie ein Schumpen, drang in den Stall ein und biß fünf Jungrindern die Kehle durch. Der Altbauer merkte gleich, dass es die Hauskrott war, denn der gefährliche Eindringling bellte nicht, sondern muckt nur leise wie ein Krott. Der alte Mann hatte alle Mühe, sich vor dem reißenden Tier in Sicherheit zu bringen. Das ganze folgende Jahr hatte das junge Ehepaar nichts als Kummer und Sorgen. Keine Hauskrott ließ sich mehr sehen, obwohl der Mann sich alle Mühe gab, eine solche herbei zulocken. Er streute Anis, den die Kröten der Sage nach besonders lieben, er legte Würmer und Käfer in einem Löfel Honig bereit und stiftete, als gar nichts helfen wollte, einen Jahrtag für die Toten des Hauses. Als dieser das erstemal gehalten wurde, saß am Abend die Hauskrott wieder auf ihrem alten Platz.

Weitnauer

Der Hauskrott hat im Allgäu und im Außerfern eine besondere Bedeutung. Er trägt die Seelen der Verstorbenen aus dem Haus hinaus und trägt die Seelen der Kinder, die geboren werden sollen in das Haus hinein. Für den Hauskrott wurde deswegen ein freier Zugang zum Haus geschaffen. Die Beleidigung des Hauskrott durch den Bräutigam kommt deswegen einer Beleidigung der Ahnen des Hauses gleich. Erst als der Missetäter eine Seelenmesse für die Verstorbenen des Hauses stiftet, ist der Hauskrott wieder befriedet und bringt Glück in den Hof zurück.

Prozession

Bei Deutenhausen unterhalb Waltenhofen und Schwangau sind Wiesen, die in alten Zeiten dem Kloster in Füssen gehörten. Auf diesen Wiesen sah man ehedem nächtlich öfters Mönche mit brennenden Kerzen und Chorröcken umherwandeln und eine Prozession abhalten. Nach einer gewissen Zeit verschwanden sie dann wieder. Man glaubte, die Mönche müssten da geistern, weil sie wielleicht ehedem die Wiesen unrechtmäßiger Weise an das Kloster gezogen oder sonst ein Unrecht begangen hätten.

Reiser

Ein anderer Fall von Eigentumsverletzung durch das Kloster St. Mang findet sich in der Sage von den Fischrechten im Alatsee.