St. Mang in Roßhaupten

In der Gegend, wo jetzt das Pfarrdorf Roßhaupten liegt, hauste in tiefer Schlucht ein scheußlicher Lindwurm, der Menschen und Vieh erwürgte. Besonders habe er, erzählt die Sage, den Pferden nachgestellt und in seiner Höhle einen ganzen Berg von Roßhäuptern angelegt, woher denn nachmals dem Dorfe der Name Roßhaupten geworden sei.

Nachdem der hl. Magnus in die Gegend gekommen, ging er, mit einem Kreuze an der Brust, seinen Stab in der einen und einen Pechkranz in der andern Hand, auf den Lindwurm los und schleuderte ihm unter Anrufung Gottes den Pechkranz in den Rachen. Das Untier zerbarst vor seinen Füßen, der Heilige aber dankte Gott auf den Knien für die wundervolle Tat.

Reiser

Die Sage enthält wahrscheinlich die Erinnerung an einen Kultort der Göttin Raetia, der sich in der Tiefentalschlucht befand. (vgl. Orte der Göttin & Magnuslegende)