St. Blasius

Die spätgotische Kirche St. Blasius steht neben dem nordwestlichen Eckturm der Stadtbefestigung über der Altstadt von Kaufbeuren. Der kleine Sakralbau gilt als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Baudenkmäler Schwabens.

 

Die „Blasiuskapelle“ erscheint erstmals 1319 in einer Urkunde. Möglicherweise stand vorher die alte Pfarrkirche auf der Anhöhe über der Ursiedlung. Eine Sage lokalisiert hier sogar die ehemalige Burg der Edlen von Kaufbeuren.

Die Heiligenfiguren des Hochaltars verweisen auf die bevorzugten Berufe dieser Wehrmänner. Die Bürgerschaft bestand damals hauptsächlich aus Webern und Waffenschmieden. Die Heiligen Blasius und Erasmus sind die Patrone der Wollhechler und Garnwinder, Johannes der Täufer und Sebastian sind den Waffenproduzenten beigeordnet, der hl. Ulrich ist der Beschützer der Stadtsoldaten.

Der Gedenktag des Hl. Blasius ist der 03. Februar. Dies liegt nahe dem Fest (Imbolc) der weißen Göttin (Brigid) Die Stelle an der die Kirche gebaut wurde, könnte deswegen einen vorchristlichen Ritualplatz bezeichnen.

Geister in St. Blasius

Bei der Blasiuskirche zu Kaufbeuren, einem uralten Kirchlein mit schönen alten Gemälden an den Wänden, soll es früher zuweilen gegeistert haben. Einmal ging da Nachts einer, der im Wirtshaus etwas schief geladen hatte, laut lärmend vorüber. Da gemahnte ihn der gestörte Geist zur Ruhe und rief ihm mit hohler Zimme zu: "Der Tag ist dein, die Nacht ist mein!"

Blasiusturm Kaufbeuren
Blasiusturm Kaufbeuren

Haken am Blasiusturm

Blasiusturm Kaufbeuren
Blasiusturm

Von der Westseite der Blasiuskirche aus gewahrt man auch am Turm in der Höhe von ungefähr 9 Fuß einen eisernen Haken, dessen Zweck nicht leicht zu erklären ist, von dem aber die Volkssage erzählt, dass ihn ein Riese zum dauernden Zeugnis seiner Größe hineingeschlagen habe.

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