Butzemann Pfronten

Der Butzemann

Die Alten hatten oft die Kinder mit dem Butzemann genarrt und geschreckt, was man aber nie tun sollte, denn da leidet es nicht immer einen Spaß. Das hat auch einmal ein Pfrontener Bauer erfahren, dem der Scherz teuer zu stehen kam. Als er nämlich einmal auf den Markt zog, versprach er seinem Kinde, wenn er seine zwei Stiere verkaufen könne, wolle er ihm ein schönes Bätzele mitbringen. Wirklich machte er gute Geschäfte, und als er nach Hause kam, sprang freudig das Kind herbei und bat um das versprochene Bätzele. Da wollte es der Bauer necken und fing mit dem Butzemann an und streckte zuletzt den vollen Geldbeutel zum Fenster hinaus und sagte: "Sieh der Butzemann nimmt das Bätzele!" Da ward aber aus der Dummheit Ernst; denn der Butzemann erschien nun wirklich und entriss dem Bauern das Geld und verschwand damit, indes der letztere das Nachsehen hatte.

Reiser

Mit Butz oder Putz werden oft kleine Geister bezeichnet. Manchmal sind es Haus- oder Almgeister. Die Wörter putzig = drollig, putzen = säubern und Butzele = kleines Kind stehen damit in Verbindung.

Vielleicht verbirgt sich in dieser Sage, dass der Bauer eigentlich versprochen hatte, etwas dem Butz = Hausgeist für gute Geschäfte zu opfern. Und als das Versprechen nicht eingehalten wurde, ging der Gewinn des guten Handels verloren.

Die Gestalt des "Schwarzen Mann" ist eine sehr vielfältige Figur. Oft wird sie auch als Butz, Kapuzenmann oder Almputz beschrieben und war sehr gefürchtet, manchmal wurde sie mit dem Teufel oder dem Tod gleichgesetzt. In jüngerer Zeit ist aus ihr ein Kinderschreck geworden (es geht ein Bi-Ba-Butzemann in unserm Kreis herum).