Falkenstein - Manze

Die Manze ist die ganze Südseite des Falkensteinzuges oberhalb von Pfronten. Manzen ist ein altes, nicht mehr gebräuchliches Verb für hexen und zaubern. Bei St. Gallen/Schweiz gibt es den Menzlen, einen Berg, der wahrscheinlich mit den durch St. Gallus vertriebenen "Dämoninnen" in Verbindung steht. Bei Kaufbeuren ist die Märzenburg, ein verschwundenes Schloss der Märzenburgfräulein.

Manz oder menz hat auch die Bedeutung von unfruchtbar, wild, trocken. Im Spanischen gibt es den Rio Manzanares, mit der Bedeutung von "Wilder Fluss". Ebenfalls in Spanien ist La Mancha eine Gegend die Wildnis und trockenes Land bezeichnet.

Die Burgruine Falkenstein wird zur Manze gerechnet und deshalb mundartlich als Manzeschloss in Pfronten bezeichnet.

Falkenstein Pfronten
Falkenstein Pfronten

Der Manzemann

Der Manzemann bei Pfronten-Ösch

Wer vor alters in der Nähe der Stoffelsmühle bei Pfronten-Ösch nachts durchmusste, wo man es "im Manzen" heißt, der durfte gut gesegnet sein, wenn er nicht vom Manezmann beschädigt wurde. Er stand den leuten nämlich gerne in den Weg und brachte sie von demselben ab, dass sie dann verwirrt wurden und oft stundenlang umherirren mussten, ehe sie sich endlich wieder zurechtfanden. Manche wollten behaupten, der Manzemann stamme von dem Schlosse Falkenstein her; näheres aber weiß man jetzt nicht mehr und schon lange ist alles über ihn verstillt.

Reiser

Falkenstein bei Pfronten
Falkenstein bei Pfronten

Hexentanzplatz

Zwischen Vils und Pfronten stand ehemals ein Schlößchen, das Manzeschlößchen genannt, das nun aber jetzt ganz verschwunden ist. Hier war es lange nicht ganz geheuer, und zur Zeit, als das Gebäude noch bestand, soll es der nächtliche Sammelplatz all des Hexengesindels der Gegend gewesen sein, das hier sein Unwesen und sein sündhaftes, wüstes Werk trieb. Deshalb sei dann auch das Schlößchen verwunschen worden und darauf in Trümmer zusammengestürzt.

Reiser

Auffällig ist, dass die angrenzende Bergformation in Richtung Weißensee als "Busen" in der Landschaft gesehen werden kann. Der Begriff "Hexentanzplatz" ist oftmals die dämonisierte Darstellung eines alten weiblichen Kultplatzes.