Saldennerhüttte

Nächtlicher Bock in der Saldennerhütte

Im Saldennerwald am Eingang in das Schwarzwassertal richteten noch im späten Herbst drei Männer Holz für den Winter her. Am Abend gingen sie zur nahen Saldennerhütte, um hier zu übernachten. Nach dem Abendessen legten sie sich zum Schlafen nieder. Noch ehe sie jedoch recht eingeschlafen waren, sprang plötzlich die Türe auf, die fest verschlossen war, und ein schwarzer Geißbock hüpfte herein. Er schritt auf die Feuergrube zu, wo noch die letzte Glut schwach glimmte, und blies da dreimal fest hinein. Die Funken stoben wild umher, als sollte die ganze Hütte in Brand geraten. Dann legte er sich in eine Ecke. Die drei Holzknechte gerieten so in Schrecken, dass sich keiner mehr zu rühren traute und sie die Nacht in Angst wachend verbrachten

Als endlich in der Früh von Forchach her die Morgenglocke läutete, verschwand mit einem Schlag der unheimliche Bock. Sie besahen sich nun die Hütte und fanden alles in bester Ordnung. Sogar die Tür war versperrt wie am Abend zuvor. Hätten nicht alle drei Männer das Gleiche gesehen und erlebt, so hätten sie die unheimliche Erscheinung wahrscheinlich für einen Traum gehalten.

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